Das Brunegghorn (3.831 m) befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Weisshorn (4.505 m) und Bishorn (4.151 m). Wilde Gletscherabbrüche, steile Hängegletscher und ein spaltenreicher Brunegggletscher bilden eine spektakuläre Kulisse für ein von seiner Westseite ansonsten eher zahmen Brunegghorns.
Seine beeindruckendste Seite zeigt es über dem unteren Mattertal. Dort erhebt es sich majestätisch – mit seiner steilen Eiswand auf der Nordseite – 2.500 m über dem Tal.
Route: Vom Parkplatz am Vorders Sänntum (1.902 m) führt ein ausgeschilderter Weg (Karrenweg) in Richtung Turtmannhütte. Am Turtmannsee hält man sich zunächst rechts und wechselt am Ende des Sees auf die linke Talseite. Die Turtmannhütte bereits im Blick, wird der Karrenweg nun zum Wanderweg und steigt steiler an. Hinter der Hütte verläuft der Weg in südliche Richtung zum Gässi, einer schuttigen Rinne mit versicherter Felsstufe.
Schon wenig später ist eine Hochebene erreicht und unser Blick fällt auf das Brunegghorn. Der weitere Anstiegsweg folgt zunächst der rot-weissen Markierung in Richtung Schöllijoch. Auf einer alten Moräne zweigen nach rechts Wegspuren ab in Richtung P.2940. Diesen folgt man und erreicht den Brunegggletscher auf einer Höhe von ca. 3.000 m.
Auf dem Gletscher hält man sich – unter Umgehung zahlreicher Spalten – zunächst an seinem östlichen Rand. Unweit des Bruneggjochs ist es ratsam, eher mittig des Gletschers zu gehen. So werden weitere Spaltenzonen umgangen.
Östlich von P.3671 wird ein Firnsattel erreicht, der über einen breiten Bergschrund zum Südwestgrat des Brunegghorns führt. Über Firn und schuttige (möglicherweise vereiste) Abschnitte führt der SW-Grat zum Gipfel. Vorsicht: Wechten an der Gratkante!
Das Brunegghorn ist ein eher wenig begangener Gipfel – also sollte nicht mit vorhandenen Spuren gerechnt werden. Der Anstieg auf dem Normalweg (Südwestgrat) aus dem Turtmanntal könnte als Tagestour für wenig Geübte zu lang sein.
Wegen der zahlreichen Spalten und dem breiten Bergschrund, dürfte der Frühsommer die beste Zeit für diese Bergtour sein. Dann sollten die Spaltenbrücken noch ausreichend Firnauflage haben. (Wir sind beim Abstieg an einem Septembernachmittag auf dem Brunegggletscher sechs Mal in Spalten eingebrochen!)
Das Turtmanntal wird mit Schaf- oder Ziegenherden beweidet, bei denen Herdenschutzhunde im Einsatz sind. Der Wanderweg ist jedoch von der Beweidung ausgenommen bzw. abgesichert. http://www.protectiondestroupeaux.ch/map/
Alternative Route: Anstieg aus dem Mattertal über die Topalihütte, um von dort über das Bruneggjoch (3.364 m) auf den Normalweg zur Südwestflanke zu gelangen.
Ausgangspunkt:
Parkplatz Vorder Sänntum am Talende des Turtmanntal oder mit dem Bus bis Gruben-Meiden (1818 m), beides ist nur im Sommer erreichbar – für die Strasse gilt eine Wintersperre