Einfacher Viertausender mit bizarrer Gletscherlandschaft
Hohsaas – Weissmies
Das Weissmies (4.017 m) ist einer von 13 Viertausendern über dem Saastal. Die Besteigung über die Normalroute ist ein reiner Gletscheranstieg und gilt als technisch einfach (WS-). Durch die Seilbahnanbindung nach Hohsaas ist der Gipfel des Weissmies auch als (Halb-)Tagestour erreichbar – dann jedoch möglicherweise über sulzigen Firn, aufgrund des deutlich späteren Tourbeginns im Vergleich zur Variante mit Hüttenübernachtung.
Der Triftgletscher, der sich auf der rechten Seite des Saastals erstreckt, verliert permanent an Masse und verändert dadurch regelmäßig sein Aussehen. Ein spektakulärer Abbruch am Gletscher ereignete sich im September 2017, bei dem große Massen Eis abbrachen und das unterhalb des Triftgletschers gelegene Saas Grund vorübergehend evakuiert werden musste (siehe hier: NZZ). Dieser Abbruch änderte die Route auf den Weissmies-Gipfel erneut.
Im steilen Teil der Nordwestflanke des Weissmies wird deswegen der Anstiegsweg vor jeder Saison neu angelegt und gegebenenfalls abgesichert. Im Jahr 2019 (siehe hier) war dies eine Art Balkon – ein 25 m langer und mit Fixseil versicherter Abschnitt. 2020 verlief die Route an der Nordwestflanke hingegen durch eine Art Eisgrotte.
Der weitere Wegverlauf führt im Zickzack durch einen wilden Gletscherbruch, bevor der Anstieg zum oberen Triftgrat deutlich einfacher und weniger steil wird. Über diesen erreicht man nun unschwierig den Gipfel des Weissmies mit einer spektakulären Rundumsicht.
Mit Neuschnee kann die Wegfindung durch die untere Nordwestflanke (Spaltenlabyrinth) schwierig werden. Einige Passagen der Weissmies-Tour sind ausgesetzt oder steil, es sollte auf dem Gipfel immer auf Wechten geachtet werden.
Alternative Routen auf das Weissmies: Über den Südgrat vom Zwischenbergpass (kombiniert, WS+, II) oder als Klettertour über den scharfen Nordgrat vom Lagginjoch (ZS+, IV).
Ausgangspunkt: Bergstation Hohsaas (3.145 m) oder Hohsaashütte (mit Übernachtung)