Der Berg mit dem schönen Namen – Einsame und einfache Hochtour
Lac des Dix – Cabane de Prafleuri – Glacier de Prafleuri – Rosablanche
Vorbei an der Staumauer Grande Dixence, die man entweder mit der Seilbahn oder zu Fuss erreicht, folgt man dem Wanderweg zur Cabane de Prafleuri. Der alte Weg ist nach einen Bergsturz des Mont Blava seit einigen Jahren unbegehbar und wegen der Steinschlaggefahr gesperrt. Die neue Route umgeht diesen Abschnitt durch das Tal. Das heißt also, erst einmal absteigend den Markierungen ins Combe de Prafleuri folgen, bevor man im letzten Abschnitt wieder auf die alte Route zur Cabane de Prafleuri trifft.
An der Verzweigung unterhalb der Hütte folgt man – jetzt steiler ansteigend – dem Weg in Richtung Col de Prafleuri. Oberhalb einer nicht übersehbaren Betonrampe (P. 2785), einem Überbleibsel aus der Zeit des Kiesabbaus für den Bau der Staumauer, verlässt man den markierten Weg und folgt einigen Steinmännern bzw. den dürftigen Wegspuren durchs Geröll in Richtung Grand Mont Palme. Nach einem kurzen Aufschwung steht man vor dem Glacier de Prafleuri.
Nun überblickt man den weiteren Wegverlauf zur Rosablanche, die sich in etwa zwei Kilometern Luftlinie befindet. Im unteren Bereich kann die Route über den Gletscher frei gewählt werden, hier gibt es nur eine Handvoll kleinerer Spalten. Wegen Steinschlaggefahr sollte man jedoch ausreichend Abstand zur Bergkette Grand Mont Calme – Petit Mont Calme halten. Die vielen Felsbrocken auf dem Eis zeugen von regelmäßigen Steinschlägen.
Auf dem unteren Teil des Gletschers haben wir uns ziemlich geradlinig in Richtung Rosablanche gehalten, bis wir dann im oberen Bereich auf die ersten großen Spalten trafen. Dort gab es erfreulicherweise Spuren von einer Besteigung der letzten Tage. Diese vereinfachten die Wegfindung durch die Spaltenzone erheblich. Von vorhandenen Spuren sollte man allerdings nicht ausgehen, da die Rosablanche eher seltener begangen wird.
Links unterhalb des Gipfels wechselt man dann vom Gletscher auf den Ostgrat und erreicht nach wenigen Metern Kraxelei schließlich den Gipfel der Rosablanche (3336 m).
Für den Abstieg wählten wir die Aufstiegsroute, alternativ kann man auch ein Stück über den Ostgrat zum Glacier de Mourti und von dort weiter zum Refuge des Ecoulaies absteigen.
Zum Zeitpunkt der Tour war der Gletscher aper und das Eis gut gefroren. Mit einer lockeren Schneedecke dürfte eine sichere Wegfindung durch das Spaltenlabyrinth deutlich herausfordernder sein, da sich doch einige Abgründe auftun.
Ausgangspunkt: Parkplatz Le Chargeur (ca. 2.100 m) oder von dort mit der Bergbahn zur Staumauer (ca. 2.300 m).