Das Joderhorn (3.035 m) ist ein einfacher und häufig besuchter Dreitausender an der schweizerisch-italienischen Grenze. Vom Gipfel hat man einen beeindruckende Tiefblicke in das italienische Piemont (2.000 m tiefer) und auf die Monte Rosa Ostwand.
Geologisch gehört das Joderhorn zur Weismiesgruppe und ist ebenfalls Teil des Alpenhauptkamm. In früheren Zeiten führte ein alter Saumpfad über den Monte-Moro-Pass vom Saastal (Wallis) ins italienische Valle Anzasca (Piemont) – welcher aber eher von regionaler Bedeutung war. Heute findet man, an dessen Stelle, einen markierten und stellenweise ausgebauten und abgesicherten Wanderweg vor.
Von Mattmark führt der Weg zum Monte-Moro-Pass (2.853 m) zunächst ohne Anstieg entlang des Stausees. An dessen Ende verengt sich das Tal und der Weg führt, jetzt leicht ansteigend, zum Tälli. Ein schönes Seitental, welches früher vom Tälli-Gletscher ausgefüllt war. Heute ist davon nur noch ein unscheinbarer Rest an der Nordseite des Joderhorns zu erkennen.
Von der Schwemmebene führt der gut ausgebaute Weg nun in felsiges Gelände – die Ostflanke des Monte Moro. Schon bald erreicht man die ehemalige Schlüsselstelle. Ein ehemals schmales Felsband, dass nach mehreren Unfällen (zuletzt 2016 tödlich), nun mit Trittstufen und Stahlseil entschärft ist. Im oberen Abschnitt liegt im Frühsommer oft noch Schnee.
Der einfachste Weg auf das Joderhorn führt vom Monte Moro Pass über die Nordflanke. Man hält sich am besten links, unterhalb vom Ostgrat, und steigt weglos über Schutt – später Blockgeröll – zum Gipfel. Von Süden und Osten ist der Zustieg schwieriger – Kletterrouten (III-IV).
Bei guter Sicht nun der Ausblick auf die Monte Rosa Ostwand (Aussicht auf die höchste Wand der Alpen: 2.500 m hoch) und einige weitere Schweizer Prominente (Strahlhorn, Allalinhorn, Täschhorn, Dom, Nadelhorn und Weissmies. Auf italienischer Seite, neben vielen unbekannteren Bergen, der Lago Maggiore.
Am Kamm der Alpensüdseite finden sich oft eigene Wetterbedingungen, so auch am Monte Moro Pass. Während im übrigen Saastal die Sonne schien, waren wir bei winterlichen Temperaturen mit Hagel unterwegs.
Ausgangspunkt: Mit dem Postbus oder dem Auto zum Stausee Mattmark (2.172 m) im Saastal.